© I. Starke-Ottich, 2010, Botanischer Garten.
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Schwarznessel, Nominatsippe
Ballota nigra L. subsp. nigra
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Beschreibung:
Ausdauernd, 50–100 cm hoch, schwach aromatisch riechend. Stängel verzweigt, rückwärts abstehend behaart. Blätter gestielt, rundlich bis breit lanzettlich, unregelmäßig gezähnt. Lippenblüten, violett-rosa. Oberlippe auf der Oberseite behaart, Unterlippe mit großem Mittel- und kleineren Seitenlappen. Kelchzähne spitz, allmählich in die 1,5–3 mm lange Granne auslaufend. Blütezeit: Juni–Oktober.
Status:
Alteinwanderer (Archäophyt) aus dem pontisch-pannonischen Raum. Offenbar über Russland und Ungarn eingeschleppt, z. B. als Verunreinigung von Rotkleesamen.
Ökologie:
Stickstoffliebend. Auf Schuttplätzen, an Mauerfüßen, Zäunen, Hecken und Bahnböschungen, Flussufern, Straßenrändern, auf Mistplätzen und Abfallhaufen.
Vorkommen in Frankfurt:
Die ältesten Angaben unterscheiden die Unterarten nicht, bei Becker (1827) werden sie jedoch als zwei verschiedene Arten eingestuft. Zu dieser Zeit wird die subsp. nigra als die deutlich häufigere angegeben. Heute ist sie selten, nur noch etwa 5 % der Ballota-nigra-Pflanzen im Stadtgebiet konnten dieser Sippe zugeordnet werden (Ottich 2007). Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im Randbereich der Siedlungen.
Anmerkung:
Ballota nigra gilt als typische „Dorfpflanze“, die im Umfeld der Viehhaltung geeignete Lebensbedingungen fand und durch die zunehmende Verstädterung der Dörfer zurückgegangen ist. Noch ist sie jedoch in ihrem Bestand nicht gefährdet.
Literatur:
Becker, J. (1827): Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Erste Abtheilung. Phanerogamie. – 509 S.; Ludwig Reinherz, Frankfurt a.M. „1828“. * Ottich, I. (2007): Archäophyten und Neophyten im Stadtgebiet von Frankfurt am Main und ihre Auswirkungen auf die Biodiversität. Dissertation, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. 173 + 583 S. Frankfurt am Main.