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© FR. A. Nieschalk, 1965.
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Unschärfe max. 0,5 km
Unschärfe max. 2,5 km
Unschärfe max. 0,25 km
Unschärfe max. 1 km

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Großblütiger Breitsame

Orlaya grandiflora (L.) Hoffm.

Familie:

Doldenblütler (Apiaceae)

Beschreibung:

Einjährige, bis 30 cm große, stark verzweigte Pflanze. Blätter 2–3fach gefiedert, mit linealen Zipfeln. Dolden 4–8-strahlig. Tragblätter der Dolden und Döldchen meist 5, mit breitem weißem Hautrand. Tragblätter der Döldchen länger als die Döldchenstiele. Krone weiß mit auffälligen, stark vergrößerten („strahlenden“) Randblüten. Längliche Frucht 6–8 mm lang, dicht mit an der Spitze hakig gekrümmten Stacheln besetzt.

Status:

Alteinwanderer (Archäophyt). RL Hessen 0, RL H SW 0. – Die Art ist durch Herbizideinsatz in Hessen ausgestorben.

Ökologie:

Begleitpflanze von Getreide auf kalkreichen, oft skelettreichen Äckern, gelegentlich auch in Magerrasen.

Vorkommen in Frankfurt:

Bereits Johann Christian Senckenberg kannte die Art von Äckern bei Griesheim (Spilger 1941). Gärtner & al. (1799–1802) nennen als Fundorte bei der Gerbermühle und Niedererlenbach. Becker (1827) gibt Einzelfunde an, darunter „oberhalb Seckbach“ und bei Bergen. Es ist kein Herbarbeleg der Art aus Frankfurt erhalten. Es ist unklar, wann die Frankfurter Vorkommen erloschen sind. Sie könnten bis zum Beginn des allgemeinen Herbizideinsatzes in den 1950er Jahren bestanden haben.

Anmerkung:

Wie viele Begleitarten des Ackerbaus ist die ursprünglich südeuropäische Art als Archäophyt im Gefolge des Ackerbaus nach Mitteleuropa gelangt. Das Foto zeigt einen Beleg des letzten bekannten hessischen Vorkommens bei Renda im Ringgau.

Literatur:

Becker, J. (1827): Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Erste Abtheilung. Phanerogamie. – 509 S.; Ludwig Reinherz, Frankfurt a.M. „1828“.* Gärtner G., B. Meyer & J. Scherbius 1799–1802: Oekonomisch-technische Flora der Wetterau. – Philipp Heinrich Guilhauman, Frankfurt am Main. 1 (1799); I–XII, 1–532, 1 Karte; 2 (1800), I–II, 1–512; 3(1) (1801), 1–438, 1–52; 3(2) (1802), 1–391, 1–32. * Spilger L. 1941: Senckenberg als Botaniker und die Flora von Frankfurt zu Senckenberg’s Zeiten. – Abh. Senckenberg. Naturf. Ges. 458: 1–175.