© FR, Gouache von E. Schultz, 19. Jh.
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Römische Kamille
Tanacetum parthenium (L.) Sch. Bip.
Familie:
Korbblütler (Asteraceae)
Beschreibung:
Mehrjährig, 30–80 cm hoch, aufrecht. Stängel gerippt. Blätter breit eiförmig, fiederteilig bis gefiedert mit 2–5 Paar wiederum fiederspaltiger Fiedern. Je 5–30 Blütenköpfchen in einer Doldenrispe. Köpfe 13–22 mm breit, aus vielen Einzelblüten bestehend: randlich einseitig verlängerte, weiße Zungenblüten, mittig gelbe Röhrenblüten. Blütezeit: Juni–August.
Status:
Neueinwanderer (Neophyt) aus dem Kaukasus mit Einbürgerungstendenz. Zierpflanze.
Ökologie:
Auf frischen, nährstoffreichen Lehmböden, an Wegen und Ruderalstellen.
Vorkommen in Frankfurt:
Im 18. Jh. als Mauerpflanze an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet bekannt, z. B. an Brücken (Spilger 1941). Später kommen Wege, Zäune und Schutt als Wuchsorte hinzu; auch die Verwilderung in und um Gärten, die heute am häufigsten ist, wird seit dem 19. Jh. genannt. Die Art ist bisher im Gebiet nirgends fest eingebürgert, Vorkommen befinden sich meist in der Nähe von (ehemaligen) Pflanzungen.
Anmerkung:
In Kultur sind verschiedene Formen der Blütenköpfe bekannt, z. B. mit mehr Zungenblüten („gefüllt“). Verwildert ist bisher in der Regel nur die ursprüngliche Form mit vielen gelben Röhrenblüten anzutreffen. Der Name bezieht sich auf Anwendungen bei Schwangerschaftsbeschwerden.
Literatur:
Spilger, L. (1941): Senckenberg als Botaniker und die Flora von Frankfurt zu Senckenberg’s Zeiten. Abh. Senckenberg. Naturf. Ges., 458: 1–175.