© I. Ottich, 2004.
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Schmalblättriger Lavendel
Lavandula angustifolia Mill.
Familie:
Lippenblütler (Lamiaceae)
Beschreibung:
Strauch, aufrecht, bis 60 cm hoch. Zweige behaart. Blätter schmal lanzettlich, ganzrandig, mit nach unten eingerolltem Rand, besonders auf der Unterseite von kleinen Sternhaaren dicht graufilzig. Kelch 4,5–6 mm lang. Blüten violett, 10–12 mm lang, in den Achseln von kleinen Hochblättern in Scheinquirlen angeordnet. Diese eine lang gestielte, endständige Scheinähre bildend. Blütezeit: Juli–August.
Status:
Unbeständig auftretender Neueinwanderer (Neophyt) aus dem westlichen Mittelmeerraum. Zier-, Heil- und Duftpflanze.
Ökologie:
Auf trockenen, meist besonnten Stellen in Pflasterfugen, auf geschotterten Plätzen und anderen wärmebegünstigten Biotopen.
Vorkommen in Frankfurt:
J. C. Senckenberg berichtet von Vorkommen in den Oberräder Weinbergen in der 1. Hälfte des 18. Jh. (Spilger 1941). Ob diese ursprünglich angepflanzt wurden, geht aus der Angabe nicht hervor. Bei den meisten Frankfurter Botanikern des 19. Jh. wird die Art nicht erwähnt. In den letzten Jahrzehnten werden gelegentlich Verwilderungen angegeben. Heute kommt die Art zerstreut im Siedlungsbereich, meist in der Nähe von Gärten, vor.
Anmerkung:
Anfang des 19. Jh. gab es einen großen Lavendelbestand in Laubenheim zwischen Bingen und Bad Kreuznach auf dem sogenannten Lavendelberg. 1840 wurde dieser jedoch in einen Weinberg umgewandelt, das Lavendelholz und die Wurzelstöcke wurden als Brennholz verwendet.
Literatur:
Spilger, L. (1941): Senckenberg als Botaniker und die Flora von Frankfurt zu Senckenberg’s Zeiten. Abh. Senckenberg. Naturf. Ges., 458: 1–175.