© K. Baumann, 1999. Blütenstand.
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Gewöhnlicher Frauenspiegel
Legousia speculum-veneris (L.) Chaix
Familie:
Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Beschreibung:
Einjährig, bis 30 cm hoch. Die ovalen wechselständigen Blätter sind ungestielt, ihr Rand ist schwach gebuchtet. Die auffallenden Blüten sind bis 20 mm breit, violett und radförmig ausgebreitet. Die Kelchzipfel sind linealisch, etwa so lang wie der Fruchtknoten und stehen zur Fruchtzeit ab.
Status:
Alteinwanderer (Archäophyt). RL Hessen 3, RL H SW 2. – Ehemals häufige Art, durch Herbizideinsatz und Aufgabe des Ackerbaus auf Grenzertragsstandorten stark zurückgegangen. Aus Gebieten mit intensiv betriebener Landwirtschaft völlig verschwunden.
Ökologie:
Typische Begleitpflanze von Getreide auf kalkreichen Böden in sommerwarmen Gebieten.
Vorkommen in Frankfurt:
Im 18. und 19. Jh. häufig auf Äckern. So auch noch 1883 (Beleg M. Dürer). Den Rückgang dokumentiert Burck (1941): „ziemlich verbreitet, immer seltener werdend.“ Danach nur zwei Angaben aus neuerer Zeit: Auf einem Getreidefeld nördlich von Heddernheim zwischen 1981 und 1991 (Buttler, 1987, Dechent et al. 1991), sowie, sicher nur unbeständig, 1988 in einer Pflanzung in der Innenstadt (Dechent et al. 1991).
Anmerkung:
Die Art war früher so häufig, dass die auffälligen violetten Blüten den Farbaspekt einzelner Äcker bestimmen konnten, ähnlich wie Rittersporn oder Kornblume.
Literatur:
Burck, O. (1941): Die Flora des Frankfurt-Mainzer Beckens. II. Phanerogamen