© FR, J. Müller-Knatz, 1891.
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Echte Mondraute
Botrychium lunaria (L.) Sw.
Familie:
Natternzungengewächse (Ophioglossaceae)
Beschreibung:
Ausdauernd, meist nur 10 cm hoch mit einem sporentragenden und einem nicht sporentragenden Blattabschnitt. Der sporentragende Blattabschnitt ist rispig verzweigt und im Umriss länglich. Der nichtsporentragende Blattabschnitt geht etwa in der Mitte der Pflanze ab, ist im Umriss eilänglich und hat 3–5 Fiedern. Die Fiedern sind an der Spitze meist etwas eingeschnitten und haben eine ungewohnte breitkeilige, vorne abgerundete Form.
Status:
RL Hessen 3, RL SW 3. – Die ehemals allgemein verbreitete, wenn auch seltene Art ist durch die Intensivierung der Grünlandnutzung extrem rückläufig. Im 19. Jahrhundert dürfte sie an vielen Orten des heutigen Frankfurter Stadtgebietes vorgekommen sein.
Ökologie:
Mit weiter Standortamplitude auf ungedüngtem frischem bis trockenen Grünland.
Vorkommen in Frankfurt:
Reichard (1772/1778) kannte die Art von der Grastränke. Gärtner & al. (1799–1802) nennen den Wald hinter Oberrad. J. Scherbius notierte nach Buttler & Klein (2000) zudem „Hinter dem Sandhofe am Walde; bei der große Säusteege.“ Becker (1828) nennt die Viehtrift bei Rödelheim. J. Müller-Knatz sammelte die Art auf einer gemeinsamen Exkursion mit M. Dürer im Juli 1891 am Forsthaus Goldstein.
Anmerkung:
Die seltsamen und seltenen Mondrauten üben auf Botaniker einen geradezu magischen Reiz aus. Standorte müssen geheim gehalten werden, da Unverantwortliche nicht davor zurückschrecken, sich selbst an den seltensten Mondrauten-Arten zu vergreifen.
Literatur:
Becker, J. (1828): Flora der Gegend um Frankfurt am Main. Zweite Abtheilung. Cryptogamie. – [I], 813 + [1] S.; Ludwig Reinherz, Frankfurt a. M. * Buttler, K. P. & Klein, W. (2000): Oekonomisch-technische Flora der Wetterau von G. Gaertner, Dr. B. Meyer und Dr. J. Scherbius. Taxonomie, Nomenklatur und Floristik: eine Auswertung des Gefäßpflanzenteils. Jahresber. Wetterauer Ges. Gesamte Naturk. Hanau, 149–151: 1–494. * Reichard, J. J. (1772/1778): Flora Moeno-francofurtana enumerans stirpes circa Francofurtum ad Moenum crescentes secundum methodum sexualem. – [10] + 112 + [4] S. & [8] + 196 + [10] S. + 1 Tab.; Henricus Ludovicus Broenner, Francofurtum ad Moenum.