© I. Ottich, 2008, Botanischer Garten
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Kalmus
Acorus calamus L.
Familie:
Kalmusgewächse (Acoraceae)
Beschreibung:
Ausdauernde, krautige, 60–100 cm hohe Sumpfpflanze mit kräftigem Rhizom. Blätter lang, schwertförmig, Mittelrippe erhaben, Ränder z. T. gewellt. Blüten klein, unscheinbar, in einem 4–10 cm langen Kolben, dieser scheinbar seitenständig an einem 3-kantigen Stängel, der in ein Hochblatt übergeht. In Mitteleuropa keine Früchte bildend. Mit Ölzellen, die kampferartig duftende ätherische Öle enthalten.
Status:
Eingebürgerter Neubürger (Neophyt) aus Indien, wurde im 16. Jh. eingeführt. Einführungszeitpunkt lange unklar, da man die Namen Acorus und Calamus bereits seit der Antike verwendete, allerdings, wie man heute weiß, für andere Pflanzen, z. B. Iris aphylla.
Ökologie:
Sumpfpflanze, im Uferbereich von stehenden oder langsam fließenden, nährstoffreichen Gewässern.
Vorkommen in Frankfurt:
Erst um 1800 aus Bockenheim angegeben (Buttler & Klein 2000). Im 19. Jh. meist nur aus der Umgebung Frankfurts genannt. Wigand (1891) erwähnt Kalmus vom Bergener Schlossgraben. Burck (1941) gibt nur Gravenbruch an, handschriftlich notiert er später Main und Nidda, wo die Art bis heute wächst. Zudem an vielen Parkweihern anzutreffen, dort vermutlich häufig angesalbt.
Anmerkung:
Aufgrund der aromatischen, ingwerähnlichen Rhizome, die auch medizinische Verwendung fanden, auch als „Deutscher Ingwer“ bezeichnet. Wegen krebserregender Inhaltsstoffe (Asarone) heute nicht mehr verwendet. Vegetativ leicht mit der geschützten Iris pseudacorus, die an der Nidda häufig ist, zu verwechseln.
Literatur:
Burck, O. (1941): Die Flora des Frankfurt-Mainzer Beckens. II. Phanerogamen