© I. Ottich, 2008, Seitestreifen der A3
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Geruchlose Kamille
Tripleurospermum perforatum (Mérat) Laínz
Familie:
Korbblütler (Asteraceae)
Beschreibung:
Einjährig, 30–80 cm hoch, fast geruchlos, ± kahl. Blätter fein zerteilt, mit linealen, unterseits gefurchten Zipfeln. Zahlreiche, 3–4,5 cm breite Blütenköpfchen, die jeweils aus vielen Einzelblüten bestehen: randlich weiße, einseitig verlängerte, 10–18 mm lange Zungenblüten, mittig gelbe Röhrenblüten. Blütenboden halbkugelig, markig. Blütezeit: Juni–Oktober.
Status:
Alteinwanderer (Archäophyt) aus dem östlichen Mittelmeergebiet.
Ökologie:
Auf nährstoffreichen Lehmböden. Auf Äckern und ruderal beeinflussten Wuchsorten wie Straßenböschungen, Autobahnmittelstreifen, Brachen.
Vorkommen in Frankfurt:
Viele Regionen wurden von der Art erst mit dem Eisenbahnbau besiedelt. In Frankfurt ist sie jedoch bereits seit 1800 dokumentiert (Buttler & Klein 2000), aber noch Rudio (1851) schreibt: „Auf Aeckern unter Saaten, an vielen Orten fehlend.“ Im 20. Jh. wird sie in allen Quellen als häufige Art genannt. Sie ist auf Äckern, Brachen, Bahnhöfen und an Straßenrändern zu finden.
Anmerkung:
Die Art ähnelt der echten Kamille (Matricaria recutita). Zur Unterscheidung hilft einerseits der fehlende Geruch, andererseits der Blütenboden. Halbiert man einen Blütenstand, ist der Blütenboden gefüllt, bei der Kamille ist er hohl.
Literatur:
Buttler, K. P. & Klein, W. (2000): Oekonomisch-technische Flora der Wetterau von G. Gaertner, Dr. B. Meyer und Dr. J. Scherbius. Taxonomie, Nomenklatur und Floristik: eine Auswertung des Gefäßpflanzenteils. Jahresber. Wetterauer Ges. Gesamte Naturk. Hanau, 149–151: 1–494. * Rudio, F. (1851): Uebersicht der Phanerogamen und Gefäßcryptogamen von Nassau. Jahrb. Vereins Naturk. Herzogth. Nassau, 7(1): 1–136 (+ VI).